Psychomotorik in der Schule Psychomotorik ist eine ganzheitliche entwicklungs- und kindgemäße Art der Bewegungserziehung. Die Kinder sollen durch entsprechende Bewegungsangebote gefördert und sich erlebnis- und persönlichkeitsorientiert entwickeln können.
Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen bilden die Grundlage für eine harmonische Persönlichkeitsentwicklung von Kindern.
Warum Psychomotorik in der Schule? Grundlegende Bewegungs- und Sinneserfahrungen bilden die Basis, damit Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen können. Ein Beispiel: Nur mit entsprechender Raumwahrnehmung können Wörter wie „MAUS“ und „SAUM“ oder Zahlen wie „41“ und „14“ unterschieden werden. Unzählige Sinneserfahrungen sind nötig, damit das Schulleben erfolgreich sein kann - Sinneserfahrungen, die vielen Kindern heute fehlen. Durch Defizite in diesen Bereichen haben Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern deutlich zugenommen.
Mit entsprechenden Angeboten im Klassenzimmer und im Sportunterricht können die Kinder gefördert und individuelle Leistungsziele gesetzt werden:
Ich-Stärkung
Verbesserung des Selbstwertgefühls
zum lustbetonten Lernen
zur Erweiterung von Handlungsfähigkeiten
Was beinhaltet die Psychomotorik?
Zur gesunden Entwicklung von Kindern gehören grundlegende Erfahrungen mit dem eigenen Körper, der Umgang mit unterschiedlichsten Materialien und vielfältige Erfahrungen im Sozialbereich.
Körpererfahrung:
Umgang mit dem eigenen Körper, Körperstruktur, Körperbild, Körperzufriedenheit, Selbstwertgefühl, Sicherheit, Grob- und Feinmotorik, angemessener Ausdruck von Gefühlen und Bedürfnissen ...
Materialerfahrung
Materialwahrnehmung, Material erkennen, beherrschen und gestalten lernen, Entwicklung von Handlungskompetenzen (unterschiedliche Bälle, Seile, Zeitungen, oder auch themenbezogene Materialen z.B. Kastanien im Herbst) …
Soziale Handlungserfahrungen
Mit anderen Menschen umgehen lernen, vom Nebeneinander, zum Miteinander, zum Umgang mit einem Partner und gemeinsames Handeln in der Gruppe und in der Mannschaft..., Regeln einhalten und gestalten lernen.
Psychomotorik im Sportunterricht Psychomotorische Elemente im Sportunterricht ermöglichen die individuelle Förderung des einzelnen Kindes durch:
grundlegende Bewegungserfahrungen beim Klettern, Hangeln, Rutschen, Schaukeln ...
den kreativen Umgang mit Großgeräten, Kleingeräten, psychomotorischen Geräten (Wippen, Pedalos ...) und Alltagsmaterialien (Kastanien, Luftballons, Bierdeckeln ...)
"Ausprobieren können", "Improvisieren dürfen“ und eigenes Gestalten
freie Handlungsmöglichkeiten und offene Bewegungssituationen statt festgelegten Bewegungsformen und Konsumieren von vorgegebenen Lösungswegen
Wichtig: Jede Lösung ist richtig!
In den normalen Sportunterricht können ergänzend oder integriert in den Lehrplan verschiedene Bewegungsräume oder Bewegungsthemen aufgenommen werden. Auch ein fächerübergreifendes Behandeln von Unterrichtsthemen ist möglich (Bauernhof, Urwald, Indianer ...).